Von Patrick Blättler Monnier
Hundehalter stellen immer wieder die Frage nach dem richtigen Mass an Bewegung. Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Vielmehr kursieren viele unterschiedliche Meinungen und Halbwahrheiten zu diesem Thema und verunsichern die Tierhalter.
So gibt es aktuell keine wissenschaftlichen Arbeiten oder Schriften bezüglich der Bewegung und des Aufbaus von Welpen. Insbesondere nicht über die Dauer der Bewegung beim Welpen. In allgemeinen wissenschaftlichen Dokumentationen finden sich Aufsätze die darlegen, wie Hunde in Käfige gesperrt wurden, um ihre Bewegung auf ein Minimum zu reduzieren. Dies sollte beweisen, dass dank verminderter Bewegung Hüftdysplasie (HD) vermieden werden kann. Nicht nur, dass dieses Vorgehen aus tierschützerischer Sicht unhaltbar ist. Die These konnte auch nicht bestätigt werden, weil ein Teil der Hunde dennoch eine HD ausgebildet hatte.
Aber auch Empfehlungen in sogenannten Fachartikeln in Hundezeitschriften sind mit Vorsicht zu geniessen. Denn das Wachstum und vor allem das Auswachsen der Wachstumsfugen sowie deren Schluss sind einerseits rassetypisch, andererseits lassen sich innerhalb der Rassen auch individualspezifische Unterschiede feststellen.
Damit sich Welpenbesitzer nicht länger mit ihrer Sorge um das richtige Mass an Bewegung alleine gelassen fühlen, habe ich vor ein paar Monaten eine Forschungsarbeit zu diesem Thema aufgenommen: Ich untersuche drei Rassen,
auf die optimale Art des Welpenaufbaus.
Ab der 12. Lebenswoche werden ein Jahr lang die Bewegungsmuster des Welpen in diversen Lebens-Abschnitten durch die neue Messtechnik FidoGait aufgezeichnet Anhand dieser Bewegungsabläufe werden der Body-Mass-Index und der daraus resultierende Ernährungsquotient ermittelt. Dieser gibt Aufschluss darüber, wie intensiv die Fütterung ist und wie schnell der Welpe „in die Höhe schiesst“. Daraufhin werden auf das Tier abgestimmte Bewegungspläne erstellt und Aufbauempfehlungen abgegeben. Schliesslich wird die Ernährung besprochen. Dieses Vorgehen wird intervallweise in einem Zeitrahmen von 12 Monaten wiederholt. Ausserdem wird unter anderem der Verlauf des Wachstums im Zusammenhang mit den sogenannten genetischen Junghunde-Erkrankungen wie HD/ED (Ellenbogendysplasie) und die Entwicklungsstörung des Skeletts OCD (Osteochondrosis dissecans) aufgezeigt, damit der Welpe optimal gefördert werden kann.
All diese Datenreihen werden gesammelt, um eine generelle Aussage machen zu können, wie die Bewegung und die Ernährung für künftige Welpengenerationen zu planen sind.
Ich möchte dank dieser Studie standardisierte Empfehlungen erarbeiten, damit der Welpenbesitzer fundierte wissenschaftliche Anhaltspunkte erhält, an denen er sich in der Aufbauphase des Welpen orientieren kann. Die Bewegung in diversen Lebens-Abschnitten des Welpen werden aufgezeichnet, es werden dann individualspezifische Bewegungspläne und Empfehlungen abgegeben, die Ernährung wird diskutiert und dies wird in einem Zeitrahmen über 12 Monate in Intervallen wiederholt. Damit kann man eine generelle Aussage machen kann, werden wie Bewegung und Ernährung zu planen sind. Ich verfasse diese wissenschaftliche Arbeit ausschliesslich zum Wohle des Hundes und als Hilfestellung für den Hundehalter. Im Alter von 15 Monaten werden wir die teil genommenen Hunde, die alle Messungen durchlaufen sind noch radiogisch auf Hüft- und Ellenbogendysplasie ausgeröngt.
Die technische Basis anhand von FidoGait und die Form der Studie sind festgelegt. Ein paar Welpenbesitzer haben sich bereits zur Teilnahme angemeldet. Um ein möglichst repräsentatives Bild zu erhalten, bitte ich Sie, liebe Welpenbesitzerinnen und Welpenbesitzer von Golden Retrievern, Australian Shepherds und Rottweilern, um Ihre Mithilfe.
Sehen Sie sich hier das Video von einem Deutschen Schäferhund während der Studienteilnahme mit Messung in der Bewegung und der dazugehörigen Grafik an. Dieser Welpe wurde bereits einmal kontrolliert und behandelt und bei der Kontrolle siehe Video und Grafik hat der Welpe ein perfektes Gangbild.
Sehen Sie hier das Video von einem Malinois, 6 Monate alt, der deutlich instabil in der Hinterhand ist und ein auffälliges Bewegungsmuster aufweisst. Die Besitzerin wurde vom Hundetrainer an mich verweisen zwecks Abklärung der Bewegung.
Neugierig auf eine Studienteilnahme geworden? Dann melden Sie sich hier an (bei Konsultation Forschung anwählen):
Mehr Informationen zu diesem Projekt finden Sie auf unserer Home-Page oder aber auch in den kommenden Fachbeiträgen.